Geschichtswerkstatt der Alten Landesschule 2010
kreativ-innovativ

in Kooperation mit der Kreisstadt Korbach, dem Wolfgang-Bonhage-Museum, dem Stadtarchiv, dem Waldeckischen Geschichtsverein, Förderverein der Alten Landesschule und dem Verein ehemaliger Korbacher Gymnasiasten



Jahresbericht 2013



Ausstellung:
„Anne Frank. Ein Mädchen schreibt Geschichte“

Die Ausstellung »Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte« wird vom 14. April bis zum 26. Mai 2013 im Wolfgang-Bonhage-MUSEUM KORBACH in Kooperation mit der Alten Landesschule, dem Jugendhaus Korbach und  dem Verein Gegen Vergessen Für Demokratie e.V.  präsentiert.





Deine Anne - Ein Mädchen schreibt Geschichte

Zu ihrem 13. Geburtstag am 12. Juni 1942 bekommt Anne Frank ein Tagebuch geschenkt. Auf die erste Seite schreibt sie: "Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen können, wie ich es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, du wirst mir eine große Stütze sein."



Andrea Franke (Jugendhaus), Ernst Klein (Verein "Gegen Vergessen") und Marion Lilienthal (ALS-Geschichtswerkstatt) stellten am Freitag Plakat und Programm der Ausstellung vor.
© Kobbe

Korbach. Das Tagebuch der Anne Frank kennen Millionen Menschen in aller Welt. Im Original sind die Aufzeichnungen des jüdischen Mädchens in rotweißen Karostoff eingebunden. In rund 60 Sprachen übersetzt, erreicht ihr 1947 erstmals gedrucktes Vermächtnis eine weltweite Auflage von mehr als 20 Millionen Büchern. "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte" heißt die Wanderausstellung des Berliner Anne-Frank-Zentrums, die vom 14. April bis 26. Mai im Wolfgang-Bonhage-Museum zu sehen ist. Multimedial gestaltet schildern die Bildwände und Exponate das Schicksal Anne Franks, die 1933 mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam flüchtete. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in den Niederlanden versteckten sie sich von 1942 bis 1944 in einem Hinterhaus an der Prinsengracht. Dort entstand das weltberühmte Tagebuch, das als Symbol für den Holocaust 2009 von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen wurde. Nach dem Verrat ihres Verstecks wurde die Familie von den nationalsozialistischen Besatzern deportiert. Anne Frank starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen im Alter von 15 Jahren.

Mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen sollen die Gefahren von Anti-semitismus, Rassismus und Diskriminierung verdeutlicht und auf die Bedeutung von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie hingewiesen werden, betonen die Veranstalter. Für das umfangreiche Begleitprogramm kooperiert das Bonhage-Museum mit dem Jugendhaus Korbach, dem Verein "Gegen Vergessen - Für Demokratie", dem Präventionsbeirat, der Alten Landesschule und den Beruflichen Schulen.

Nach dem Konzept "Jugendliche begleiten Jugendliche" führen Gymnasiasten und Berufsschüler junge Besucher durch die Ausstellung. Etwa 30 dieser Begleiter werden bis Mitte April dafür geschult, berichtet Marion Lilienthal, die an der ALS die Geschichtswerkstatt leitet. Die Pädagogin weist bei einer Stadtführung auf das jüdische Leben in Korbach hin. Ebenso wird Ernst Klein (Volkmarsen), Sprecher der Regionalgruppe des Vereins "Gegen Vergessen", in einem Vortrag Lebenswege jüdischer Kinder in Nordhessen nachzeichnen.

Für Andrea Franke, Leiterin des Jugendhauses, stehen vor allem die Bezüge zur Gegenwart im Fokus des Interesses. So beschäftigen sich mehrere Begleitveranstaltungen auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Rechtsextremismus.

Schulklassen, die sich für einen begleiteten Ausstellungsbesuch interessieren, melden sich schriftlich im Jugendhaus an. Anmeldeformulare gibt es unter www.museum-korbach.de.

Quelle: WLZ





Jahresbericht 2012
















Jahresbericht 2011

Stadt Korbach belohnt Engagement

Schüler / innen der ALS besuchen auf Einladung der Kreisstadt Korbach die Tutanchamun­-Ausstellung in Frankfurt

Der Grabschatz des legendären ägyptischen Pharao Tutanchamun zählt zu den größten Sensationen der Archäologie. Seit Howard Carter am 4. November 1922 das Grab des Tutanchamun im Tal der Könige entdeckt hat, ist die Faszination am alten Ägypten ungebrochen. Carter machte einen sensationellen Fund, denn bis zu dieser Zeit waren alle aufgefundenen Pharaonengräber geplündert. Dieses allerdings nicht. Die Grabkammer war randvoll mit kostbaren Schätzen, beeindruckenden Wandmalereien und Grabbeigaben von unschätzbarem Wert, Tutanchamuns Kopf und Brust bedeckt mit einer Maske aus purem Gold. Elf Kilo Gold wurden allein zur Herstellung verwandt.

Die einzelnen Kammern glichen einem Warenlager. Plünderer kamen zum Glück nur bis zur Vorkammer. Die eigentliche Grabkammer blieb unberührt. Bizarre Tiergestalten, Liegen, Throne sei, goldene Schreine, Särge, unzählige Schmuckstücke, Schiffsmodelle für die Reise ins Jenseits, Kanopen, in denen man die entnommenen Organe aufbewahrte, faszinierende Alltagsgegenstände, beeindruckenden Wandmalereien waren erstmalig wieder nach rausenden von Jahren zu bestaunen. Die Entdeckung des Grabes bewirkte europaweit eine wahre "Ägyptomanie" und löste eine Welle von Forschungsexpeditionen aus.



Die Person des Kindpharaos Tutanchamun blieb jedoch geheimnisumwittert. Mit neun Jahren wurde er zum Pharao gekrönt, einem Pharao, der für die Ägypter mehr als nur ein König war. Märchenhaft und gottgleich war allerdings sein Leben ganz und gar nicht. Der Kinderkönig hatte nicht viel zu sagen, dies übernahmen Beamte, Priester und Generäle. Mit ca. 18 Jahren starb er. Warum so früh? Wurde er umgebracht oder starb er eines natürlichen Todes? Mehr als 3000 Jahre später wird seine Murnie entdeckt und mit modernsten Methoden untersucht. Antworten auf diese und weitere Fra­ gen erhielten die Schüler/innen der Geschichtswerkstatt der Alten Landes­ schule (Leitung: Oberstudienrätin Marion Lilienthal) in der Tutanchamun­ Ausstellung in Frankfurt a. M.



Die "Geschichtswerkstättler" wurden für ihr Engagement im Rahmen der Sonderausstellung "Das alte Ägypten" im Wolfgang-Bonhage-Museums ausgezeichnet. Bürgermeister Klaus Friedrich lobte die Zusammenarbeit zwischen Museum und Schule und überreichte den Schülern bereits zur Ausstellungseröffnung einen Gutschein zum Besuch der Tutanchamun-Ausstellung in Frankfurt a. M.

Denn von der Konzeption bis zum letzten Pinselstrich waren die Schülerinnen und Schüler am Aufbau der Sonderausstellung in Korbach beteiligt. Sie gestalteten ebenso Modelle, Texttafeln, Stelen oder Wände. So entstand eine bunte und vielfältige, pädagogisch beeindruckende Ausstellung zum Entdecken, Mitmachen, Basteln, Rätseln, Spielen und Lernen für die ganze Familie in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Wolfgang-Bonhage-Museums (insbesondere Dr. Wilhelm Völker-Janssen, Britta Hein und Peter Jatzko).

Viel Freizeit, Ideenreichtum, gepaart mit Kreativität, methodisch-didaktischen Überlegungen, handwerklichem Geschick und fachlicher Aufgeschlossenheit steckten Marion Lilienthal und die Schüler /innen der ALS in die Ausstellung.

Besucherzahlen und Notizen im Besucherbuch des Wolfgang-Bonhage­ Museums ("Wirklich toll", "Ich hab viel gelernt", "Super und interessant", "Tolles Engagement des Teams der Ägyptenausstellung") zeugen nicht nur von der hohen Akzeptanz und dem Erfolg dieser Ausstellung. "Das ist ja ein großes Spielzimmer", sagte ein Vater aus den Niederlanden, der mit seiner Familie mehrere Stunden in der Ausstellung blieb.

Die Korbacher wie die Frankfurter Ausstellung geben Aufschluss über das Leben Tutanchamuns. So ermittelte man 2005 bei einer computertomographischen Untersuchung, dass die Todesursache kein Schlag auf den Kopf gewesen sein kann, da keinerlei auf diese Art verursachte Verletzungen am Schädel festgestellt werden konnte. Zur allgemeinen Überraschung fanden die Wissenschaftler allerdings bisher unentdeckte Brüche am linken Oberschenkel, der rechten Kniescheibe und des rechten unteren Beines, neben einer Deformation der Wirbelsäule und Druckverletzungen. Der Befund legt nahe, dass die Verletzungen durch einen Unfall bzw. Sturz verursacht wurden. Hinweise auf einen Mord ergaben sich nicht, daher gehen die meisten Ägyptologen zwischenzeitlich von einem Jagdunfall aus, der den späteren Tod des Tutanchamuns verursachte.

Ein weiteres Rätsel konnte gelöst werden. Die fehlenden Rippen und das fehlende Brustbein der Mumie sollen indes 1922 nach der Bergung noch vorhanden gewesen sein. Nach neuen Erkenntnissen wurden die Beschädigungen durch Grabräuber während des Zweiten Weltkrieges verursacht. Denn um an die kostbaren Schmuckstücke Tutanchamuns zu gelangen, die durch das Balsarnierungsharz fest mit der Mumie verbunden waren, sägte man Rippen und Brustbein einfach heraus. Schnittkanten bestätigen diesen Vorgang.



In der Schatzkammer befand sich dieser Schrein (links), der vom Gott Anu bis bewacht wurde. Er enthielt vor allem Schmuck und Alabasterschalen, die für die Bestattungsriten Verwendung fanden.

Eine gelungene Kombination aus Information und Unterhaltung macht die Besichtigung der Korbacher wie der Frankfurter Ausstellung zu keinem öden Museumsbesuch, sondern zu einem kurzweiligen Ausflug in eine längst vergangene Hochkultur am Nil. Ein Eintauchen in die faszinierende Welt des alten Ägyptens lohnt sich auf alle Fälle. Die Sonderausstellung "Das Alte Ägypten" in Korbach is t noch bis Ende April im Wolfgang-Bonhage­ Museum zu sehen.



Marion Lilienthal





Jahresbericht 2010

Bundesweit einmalig -
Geschichtswerkstättler der ALS bereiten Ägypten-Ausstellung vor

Die altägyptische Kultur hat die Menschheit von jeher fasziniert. Reiseberichte antiker Autoren zeugen davon. Zwischen dem Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts befindet sich die europäische Ägyptenbegeisterung auf ihrem Höhepunkt. Grundlegend für diese Entwicklung war Napoleon Bonaparte, der mit seiner Ägypten-Expedition (1798 - 1801) in ganz Europa eine Ägyptomanie hervorrief, die sich in Kleidung, Malerei, Raumgestaltung und Architektur manifestierte. Umfangreiche Bestände antiker Kunstgegenstände gelangten in Museen und Privathände. Massenhaft wurden Mumien für den europäischen Markt außer Landes gebracht. Eine ähnliche Wirkung hatte die Auffindung des Grabes Tutenchamuns durch Howard Carter und die Präsentation der Nofretete-Büste in Berlin. Eine Begeisterung, die bis heute anhält.

Totengericht

Interesse und Begeisterung nahmen zuweilen groteske Züge an. Betuchte Kreise trafen sich zum sogenannten „Mumienwickeln“. Unter prickelndem Schauer entfernte man in „geselliger Runde“ die Bandagierung der Mumien. Amulette, Skarabäen und sonstige Grabbeigaben erhielt der, der diese beim Abwickeln zutage förderte. Man könnte von einer Art „Wundertüte“ des 19. Jahrhunderts sprechen. Auch wurden Ägyptische Mumien von cleveren Geschäftsleuten pulverisiert und als Medikament („Mumia“) mit angeblich heilender Kraft verkauft.

Als besondere Freude, Bereicherung und Herausforderung sehen es die Geschichtswerkstättler der ALS an, mit dem Wolfgang-Bonhage-Museum und seinen ehrenamtlichen eine Ausstellung zum Thema „Altes Ägypten“ konzipieren zu können. Die Schüler und Schülerinnen fungieren in diesem Zusammenhang nicht wie allgemein üblich als „Zulieferer“, sondern als Gestalter und Mitinitiatoren. Deutschlandweit ein innovatives und ungewöhnliches Konzept, entwickelt und ins Leben gerufen von Herrn Dr. Völcker-Janssen, dem Leiter des Bonhage-Museums in Korbach.

Schüler und Schülerinnen entwickeln unter fachkundiger Begleitung ein Ausstellungskonzept, arbeiten an der methodischen Umsetzung, setzen inhaltliche Schwerpunkte, besuchen anderen Museen (u.a. in Hildesheim, Kassel etc.), informieren und qualifizieren sich, übernehmen die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, verfassen Texte, bemühen sich um Leihgaben, unterhalten Kontakte zu anderen Museen, gestalten und entwickeln eigenständig ein umfassendes Begleitprogramm mit Vortragsabenden, Filmstunden, Workshops, Spielen und sonstigen Attraktionen (z. B. in Kooperation mit dem Waldeckischen Geschichtsverein - Bezirksgruppe Korbach). Auch führen Geschichtswerkstättler neben Museumspädagogen interessierte Jugendgruppen und Schulklassen durch die Ausstellung.

Museum

Geschichtswerkstättler der Jahrgangstufe 7 und Museumsteam im Paelizäus-Museum in Hildesheim (v. l. n. r.): Britta Hein (Museumspädagogin, Korbach), Peter Jatzko, Jan Paternoster, Sina Ruland, Sofie Grabarz, Luisa Figge, Tobias Schäfer, Pia Umbach, Moritz Potthoff, Niklas Hey, Dr. Barbara Magen (Archäologin, Hildesheim), Maximilian Graf, Marion Möller (Leiterin und Begründerin der Geschichtswerkstatt), Dr. Wilhelm Völcker-Janssen (Leiter des Wofgang-Bonhage-Museum Korbach), Jolan Voßhage und Malte Niem.

Viele Details sind bereits vorangeschritten, nahmen konkrete Konturen und Gestalt an. Ab Dezember 2011 soll die Ausstellung „Das alte Ägypten“ der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ein umfangreiches Begleitprogramm lädt zum Mitmachen ein (z. B. Schreibwerkstatt, Führungen bei Nacht, Workshops zur Mumifizierung, Mode und Schönheit). Die Ausstellung wendet sich genauso an Kinder und Jugendliche wie Erwachsene.

Unterstützt werden die Geschichtswerkstättler der Jahrgangsstufe 7 durch die Oberstufenschüler/innen Benjamin Müller, Daniel Rudolph, Christian Gerlach, Josefine Henn, Julia Harth, Anna-Lena Knebel, Viola Stadtler und Marie Friedewald (Jgst. 11, E 9 b), die sich insbesondere der Erforschung regionaler Bezüge verschrieben haben.

Auf den ersten Blick würde man vermuten, dass das alte Ägypten nichts mit Korbach zu tun habe, aber weit gefehlt. Christian Carl Josias von Bunsen, Diplomat, Universalgelehrter und Förderer der Ägyptologie, Schüler des Landesgymnasiums (heute Alte Landessschule) von 1798-1808, verfasste u. a. das fulminante mehrbändige Werk „Ägyptens Stelle in der Weltgeschichte“.

Ägypten

Ch. C. J. v. Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte, 1845 (Bestand: Archiv der Alten Landesschule)

Bunsen war über 30 Jahre preußischer Gesandter beim Heiligen Stuhl in Rom, in Bern und in London. Früh erkannte er die Bedeutung der Entzifferung der Hieroglyphen. Der Mitbegründer der Ägyptologie, Richard Lepsius wurde durch ihn entscheidend gefördert. Bunsen weckte Lepsius Interesse für das Fach und bewirkte die Unterstützung durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Mit Lepsius beginnt die wissenschaftlich betriebene Ägyptologie. Bunsen selbst verfasste darüber hinaus auch ein mehrbändiges Werk über die Geschichte der Pharaonen, neben weiteren Werken, die sich heute im Archiv der ALS befinden.

Carl Josias von Bunsen und Alexander von Humboldt sowie der Förderung durch Friedrich Wilhelm IV. war es zu verdanken, dass Karl Richard Lepsius zwischen 1842 bis 1845 eine Expedition nach Ägypten unternehmen konnte. Die Expedition war wissenschaftlich so erfolgreich, dass Preußen von nun an eine bedeutende Stellung in der sich nun schnell entwickelnden Ägyptologie einnahm.

Das „Alltagsleben“ der alten Ägypter soll in der Ausstellung ebenso Berücksichtigung finden wie die Bereiche Wissenschaft und Religion. Die Ausstellung spannt dabei einen Bogen von naturgeographischen Bedingungen, gesellschaftlichen Voraussetzungen, dem Alltagsleben, bis hin zur Kunst, Architektur, den Bestattungsritualen oder Jenseitsvorstellungen.

Wussten Sie übrigens, dass besonders tapfere Soldaten, goldene Fliegen-Medaillen erhielten, wenn sie die Feinde zum „Abschwirren“ brachten, man Knoblauchzehen zum Vertreiben von Schlangen benutzte, Tempelbesucher sich vor dem Betreten heiliger Gebäude Haare und Augenbrauen abrasierten oder dass Frauen zu besonderen Anlässen einen Kopfschmuck aus Tierfett, Gewürzen und Kräutern trugen? Schmelzendes Fett floss dann über ihren Kopf, ließ die Haare duften und die Haare glänzend-fettig schimmern. Dies neben vielen weiteren faszinierenden Dingen erfahren Sie in der Ausstellung.

Wer die Ausstellung mit Exponaten, Materialien oder Ideen bereichern möchte, kann sich gerne an die Geschichtswerkstatt der ALS (Leitung Marion Möller) wenden.

Geheimnisvolles Korbach

Wussten Sie, dass sich unter der Nikolai-Kirche verborgene Gänge befinden? Wie es in der Turmspitze des Korbacher Rathauses aussieht? Dass etliche Häuser in Korbach noch über Luftschutzkeller aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges verfügen?

Unter dem Motto „geheimnisvolles und verborgenes Korbach“ machen sich seit Sommer 2010 vierzehn Geschichtswerkstättler auf die Suche, um Verborgenes ans Tageslicht zu holen, Orte zu erkunden, von denen kaum ein Korbacher etwas weiß. Dabei arbeiten sich die Geschichtswerkstättler in dunkle Tiefen vor, erklimmen schwindelerregende Höhen, genießen seltene An- und Aussichten. Hintergründe und Entstehungsgeschichten gilt es zu ermitteln.

Rathaus Innenansicht
Rathausturm (Innenansicht)

Auf ihrer Spurensuche erhielten sie viel Unterstützung. Bürgermeister Klaus Friedrich leitete u. a. alles in die Wege, um eine gefahrlose Besichtigung des Rathausturmes zu gewährleisten, da eine Besichtigung nicht ganz ungefährlich ist, wie die alten schmalen Holzstiegen verdeutlichen (siehe Photo Rathausturm).

Darüber hinaus ermöglichte er Einblicke in die Dienstzimmer und Räumlichkeiten des Rathauses, berichtete über dessen Geschichte und verdeutlichte an einzelnen Exponaten die Entwicklung der Kreisstadt Korbach. Schon in vorgeschichtlicher Zeit war die Gegend besiedelt. Karl der Große überquerte 772 auf seinem Eroberungsfeldzug mit seinem Heer die Korbacher Hochebene (370 m), wo man einen befestigten Reichshof anlegte (den Karlshof bzw. heute als Mönchehof bekannt, mehr dazu siehe Homepage: http://www.geschichtswerkstatt-als.de). Bischof Bernhard II. verlieh Korbach 1188 das Stadtrecht.

Bürgermeister Friedrich gibt Einblicke in die Korbacher Stadtgeschichte
Bürgermeister Friedrich gibt Einblicke in die Korbacher Stadtgeschichte

Nach viel Interessantem erhielt jeder Geschichtswerkstättler eine Korbachtasse, gefüllt mit süßen Leckereien. Sehr zur Freude aller photographierte Bürgermeister Friedrich abschließend jeden einzelnen Schüler und jede Schülerin im Amtssessel seines Dienstzimmers.

Homepage der Geschichtswerkstatt ins Englische und Spanische übersetzt

Englisch ist die wichtigste und bedeutendste Fremd- und Amtssprache vieler internationaler Organisationen. Sie ist weltweit Kommunikationsmittel und weiter verbreitet als jede andere Sprache. 1/3 der Weltbevölkerung verfügt über Englischkenntnisse. Dieser Erkenntnis Rechnung tragend, wurde die Homepage der Geschichtswerkstatt der Alten Landesschule liebenswürdiger Weise von Herrn Wilhelm Sauer, Übersetzer für Englisch und Spanisch, dem wir außerordentlich zu Dank verbunden sind, ins Englische und Spanische übersetzt.

Homepage

Rund 26 Stationen - die sukzessiv erweitert werden - geben einen Einblick in die historische Entwicklung der Stadt Korbach: ihre Entstehung, die Vereinigung von Alt- und Neustadt, die Stadtbefestigung und Verteidigung, den verheerenden Stadtbrand von 1664, bis in die Neuzeit und Gegenwart. Anekdoten und Sagen finden ebenso Berücksichtigung, wie Biographien bedeutender Persönlichkeiten.

Viele Freunde und Förderer haben die Geschichtswerkstättler gefunden. Der Förderverein stellte Geld zur Realisierung wichtiger Projekte zur Verfügung, der Bürgermeister und die Verwaltung der Kreisstadt Korbach berieten und unterstützten, Pfarrer Engelmann ermöglichte ungewöhnliche Einblicke (dazu in Kürze mehr), Hans-Rudolf Ruppel, Leiter des Stadtarchivs Korbach fungierte als Berater, Mitarbeiter des Archivs berieten und unterstützten, Dr. Völcker-Janssen ermöglicht ein außergewöhnliches Projekt. Ein besonderer Dank gilt darüber hinaus Herrn Dejan Danz, der sich uns auch weiterhin liebevoll und fachkundig der Homepage angenommen hat. Danke!

Wenn Sie mehr über die Geschichte der Kreisstadt Korbach erfahren wollen, die Geschichtswerkstättler und ihre Aktivitäten, dann besuchen Sie die Homepage http://www.geschichtswerkstatt-als.de

Marion Möller

 

 

Jahresbericht 2009

Geschichtswerkstatt der Alten Landesschule 2009
kreativ-innovativ

in Kooperation mit der Kreisstadt Korbach, dem Wolfgang-Bonhage-Museum, dem Stadtarchiv, dem Waldeckischen Geschichtsverein, Förderverein der Alten Landesschule und dem Verein ehemaliger Korbacher Gymnasiasten

Die Idee der Geschichtswerkstatt ist nicht neu, neu hingegen war die feste Implementierung an der Alten Landesschule. „Selbstorganisiertes Forschen und Lernen“ lautet ihr Motto. Sie wandte sich zu Beginn des Schuljahres 2009/10 an Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 7. Individuelle Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnisse der Schüler/innen sollten in die Projektgestaltung Einlass finden.

Jahresbericht

Schnell formierte sich eine „Arbeitsgruppe“. Siebzehn hochmotivierte, geschichtsbegeis- terte Siebenklässler und die Oberstufen- schülerinnen - die Gruppengröße musste leider beschränkt werden - begaben sich auf Spurensuche. Man einigte sich auf das Thema „Lebendige Zeugnisse Korbachs“, die Schwerpunkte bildeten die mittelalterliche und neuzeitliche Stadtgeschichte.

Viele Stunden verbrachten die Schüler und Schülerinnen mit Exkursionen, Stadtführungen - sogar in mittelalterlichen Kostümen - oder im Museum. Etliche historische Stätten hätten sie gerne noch besucht, aber wie immer war die Zeit zu knapp. Das Schulhalbjahr verging wie im Flug.

 

Ann-Katrin Pohlmann, Sarah Herrmann, Dominic Berger, Lennart Jahn, Torben Müller, Timon Schmidt, Adil Durakovic, Noah Bonck, Luisa Bethke, Micha Krause, Nele Friedrich, Elina Schönhardt, Nina Juppe, Carl v. Randow, Florian Mitze, Dominik Lerch, Jakob Gleumes, Alexander Ruhl, Sebastian Hessel

 
Jahresbericht

Schüler und Schülerinnen wurden zu Forschern, Spuren- suchern und „Kriminalisten“ der eigenen Regional- und Schul- geschichte. Der Lehrer trat in den Hintergrund und fungierte als Begleiter und Mentor. Neue Lern- und Lehrformen, Arbeiten und Forschen an unterschied- lichen Standorten wurden favorisiert.

Verschnaufen am Kump

 

Viele spannende Dinge gab es zu entdecken. Wie kam der Mönchehof zu seinem Namen? Was hat es mit dem Hexenturm, dem Spukhaus, Feldhühnerchenkump oder Lache- und Heulemännchen auf sich? Wozu nutzte man die Schandsteine oder den Pranger? Welche Funktion hatte ehemals der „Rote Turm”?

Im „Roten Turm” z.B. wurden zum Tode Verurteilte bis zu ihrer Hinrichtung eingekerkert. Einst soll der „Rote Turm“ fast so hoch wie der Tylenturm gewesen sein. Die Bezeichnung „Roter Turm“ erhielt er nicht, weil seine Mauern so rötlich schimmern, sondern weil bei bevorstehenden Hinrichtungen eine rote „Blutfahne“ gehisst wurde. Die rote Fahne am Giebel verweist noch heute auf seine frühere Verwendung. Hätten Sie das alles gewusst?

Die Arbeitsmethoden reichten von archivarischen Studien, Recherchen vor Ort, über Stadtrundgänge, Photodokumentationen, Kontaktaufnahme mit Institutionen bis zum Durchforsten schul- und stadtgeschichtlicher Sekundärliteratur. Anfang 2010 war es dann soweit. Erste Ergebnisse konnten auf einer eigenen Homepage der Öffentlichkeit präsentiert werden.

27 Stationen geben einen Einblick in die historische Entwicklung der Stadt Korbach: ihre Entstehung, die Vereinigung von Alt- und Neustadt, die Stadtbefestigung und Verteidigung, den verheerenden Stadtbrand von 1664, bis in die Neuzeit und Gegenwart. Anekdoten und Sagen finden ebenso Berücksichtigung, wie Biographien bedeutender Persönlichkeiten.

Viele Freunde und Förderer haben die Geschichtswerkstättler gefunden. Der Förderverein stellte Geld für die Anschaffung wichtiger Publikationen zur Verfügung, Dr. Völker-Janssen, Leiter des Korbacher Wolfgang-Bonhage Museums, führte persönlich durch das Museum, Mitarbeiter des Stadtarchivs berieten und unterstützten die Gruppe, das Infobüro der Stadt Korbach versorgte die Geschichtswerkstättler mit Broschüren, Stadtplänen, Kugelschreibern und Süßigkeiten, das Rathaus der Kreisstadt Korbach bemühte sich um Karten- und Bildlizenzen. Auch erhielten die Schüler/innen Innenansichten von historischen Gebäuden, die vielen bisher verborgen geblieben sind.

Ein besonderer Dank gilt Herrn Dejan Danz, der sich der Homepage angenommen hat. In mühevoller Kleinarbeit und mit viel Engagement hat er eine Homepage erstellt, die alle Wünsche der Geschichtswerkstättler berücksichtigt. Danke!

Erste Gehversuche sind getan, noch viele spannende Dinge warten auf gegenwärtige und zukünftige GESCHICHTSWERKSTÄTTLER. Eins lässt sich allerdings schon heute sagen, alle Beteiligten gehen jetzt mit anderen Augen durch ihre Stadt! Wenn Sie mehr über die Geschichte der Stadt Korbach erfahren wollen, ihre Persönlichkeiten, Sagen und Geschichtchen, so besuchen Sie die Homepage http://www.geschichtswerkstatt-als.de

 

Marion Möller