PersönlichkeitenFriedrich Wilhelm Kreusler

Friedrich Wilhelm Kreusler - Napoleonische Ära

Als im Winter 1812/13 die Überlebenden der in Russland zerschlagenen Grande Armee Napoleons ausgehungert, krank, in Lumpen gehüllt, mit Erfrierungen, zurückkehrten, zeigte sich allen ein erbärmliches Bild. Das Fürstentum Waldeck war 1807 - mehr oder weniger gezwungen - dem unter Napoleon stehenden Rheinbund beigetreten. Es musste den Rheinbundtruppen drei Kompanien zur Verfügung stellen. Unter den Soldaten war auch der ehemalige Schüler des Landesgymnasiums Friedrich Wilhelm Kreusler (1784 - 1865), Sohn des Schuldirektors Christian Wilhelm Kreusler (1738 - 1786).

Dr. Friedrich Kreusler mit Sohn Ernst (www.kreusler.net) und das 6. Rheinbund-Infanterie-Regiment der Fürstendivision 1812 (2. v. l. Soldat in Waldecker Uniform)

Sein Bruder Christian Wilhelm war enger Berater des Fürsten. Friedrich Wilhelm Kreusler begleitete die Waldecker Truppen als Bataillonsarzt - später als Regiments-arzt - auf den verlustreichen napoleonischen Feldzügen. In seinem Tagebuch berichtet er eindrucksvoll von den katastrophalen Zuständen, von verheerenden Seuchen, von Schwerverletzten, von Leid, Elend und Tod. 1814 kehrten die kümmerlichen Reste der Waldecker Truppen zurück. Von ehemals 560 Mann hatten nur 58 überlebt. Nach der Niederlage Napoleons kam es zu einer Neuordnung Europas im Rahmen des Wiener Kongresses 1814/15.

© Dr. Marion Lilienthal

Auszug aus:

Lilienthal, Marion, Die Alte Landesschule in Korbach. Ein Kaleidoskop aus fünf Jahrhunderten (1579 - 1962),
Band 1, Seiten 67-68.

Quellen:

Stoecker, Hilmar-G., Die Lehrer des Gymnasiums zu Korbach (1579-1900), in: Geschichtsblätter für Waldeck, Hrsg. vom Waldeckischen Geschichtsverein, 65. Band, 1976, S. 40.

http://www.kreusler.net.